Gerard Donovan - Winter in Maine

Gegenwartsliteratur

 

Verlag: btb-Verlag

Umschlaggestaltung: semper smile, München, nach einem Umschlagentwurf von R*M*E Roland Eschlbeck

Umschlagabbildung: © Klaus Philipp, Darmstadt

ISBN-13: 978-3-442-74224-0

Seiten: 208 Seiten

Erschienen: 8. August 2011

Preis: 9,99 €

Gelesen: 1/2014

 

Zum Inhalt

Julius Wintersome ist 51 Jahre und lebt zurückgezogen in einer Jagdhütte in den Wäldern von Maine. Seine einzigen Begleiter sind über dreitausend Bücher und sein Hund Hobbes. Doch dieser wird eines Nachmittages aus nächster Nähe erschossen. Den Schmerz des Verlustes kann Julius kaum aushalten, so dass ein irrsinniger Racheplan in ihm heranreift.

 

Leseeindruck

Das Cover hat mich total angesprochen, es strahlt für mich Ruhe und Einsamkeit aus, aber auch Friede und Ruhe. Und so beginnt das Buch auch – mit einem wunderbaren Schreibstil, schlicht und präzise, einfach und dennoch gewaltig. Damit hat der Autor wirklich eine tolle Atmosphäre geschaffen.

Doch mit dem Tod des Hundes verliert sich für mich der Charme des Buches. Zwar mag ich immer noch den Schreibstil, aber die Geschichte nicht. Den Schmerz, den Julius empfindet, kann ich schon gut nachvollziehen, aber die Konsequenzen daraus leider nicht. Auch die im weiteren Verlauf des Buches gemachten Erklärungsversuche entschuldigen nicht das Verhalten Julius. Vielleicht aber geht es auch gar nicht darum, das Getane zu erklären.

Vielleicht soll einfach nur der Schmerz gezeigt werden, was er auslösen kann und was er mit Menschen machen kann. Der Schmerz, der beim Verlust eines geliebten Tieres oder Menschen auftritt, denn meines Erachtens war Hobbes die letzte Verbindung zu Claire, Julius‘ geliebter Exfreundin, die ihn verlassen hat ohne es je erklärt zu haben.

Und warum sind Menschen überhaupt, wie sie sind - denn es stellt sich ja schon die Frage, warum Julius so einsam lebt, vor allem, da es eine selbst gesuchte Einsamkeit ist und diese auch schon vor der Trennung seiner Freundin gewählt war.

So bin ich von diesem Buch leider eher enttäuscht – nicht nur hat mich die Geschichte um Julius nicht angesprochen, auch die geschilderten Jagdgeschichte, die Episoden über Gewehre haben mich einfach nicht interessiert. Lediglich der Schreibstil konnte mich überzeugen und die dadurch geschaffene Atmosphäre – Einsamkeit und Schmerz. Doch das reicht mir nicht, um von einem Buch gut unterhalten zu werden. Leider.

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Kommentare: 2
  • #1

    Karin (Samstag, 01 März 2014 11:54)

    Waaaaaaah, nur 2,5 Sternlein..... Oje, ich falle bei dir vällig durch als Empfehlomat :-(

    Julius war ja schon vor dem Tod des Hundes eine gescheiterte, gebrochene Existenz. Der tod des Hundes hat nur etwas weitaus schlimmeres geweckt. So habe ich es verstanden...

    LG
    Karin

  • #2

    buchwelten (Samstag, 01 März 2014 16:16)

    @Karin: Der Schreibstil war toll - und das Cover ein Traum. Aber die Geschichte und das ganze Thema war einfach nichts für mich. UNnd keine Sorge - Tipps von dir schaue ich mir immer noch gerne an! ;)
    LG Sabine

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