Rebecca James - Die Wahrheit über Alice

Roman

 

Verlag: Weltbild-Verlag

Umschlaggestaltung: Atelier Seidel – Verlagsgrafik, Teising

Umschlagmotiv: Getting images, München

Seiten: 320 Seiten

Erschienen: 22. Oktober 2010


 Buchrückentext

„Kein Feind kann dir so weh tun wie deine beste Freundin.

„Wahrheit oder Pflicht?“ fragt sie. (…) „Wahrheit“, sagt sie langsam. Sie zieht die Silben in die Länge, als koste sie den Klang des Wortes in vollen Zügen aus. „Okay.“ Und dann sieht sie mich neugierig an. „Also. Warst du froh, tief in deinem Innersten? Warst du froh, sie losgeworden zu sein? Deine perfekte Schwester? Warst du insgeheim froh, als sie getötet wurde?“. Und mit einem Mal ist mir, als würde alles in Zeitlupe auf mich zukommen, durch einen verschwommenen Nebel. (…) Aber ich sehe nur Alice Augen. Sie sind kalt, taxierend, und ihre übergroßen schwarzen Pupillen saugen mich ein. Hart und unerbittlich. Tief. Skrupellos. Schwarz.“

 

Meine Meinung

Nach der Ermordung ihrer kleinen Schwester versucht Katherine, in Sydney ein neues Leben zu beginnen. Zunächst gibt sie sich zurückhaltend und schüchtern, bis sie in der Schule Alice kennenlernt und sich ein Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Mädchen entwickelt. Katherine gewinnt erneut Spaß am Leben, doch sie merkt bald merkt, dass irgendwas mit Alice nicht stimmt. Als sie es schafft, sich dem Bann von Alice zu entziehen, zeigt diese ihr wahres, grausames Gesicht.

Ich bin nur schwer in den Roman reingekommen, die ersten 100 Seiten haben sich für mich sehr gezogen, doch dann nimmt das Buch plötzlich Fahrt auf. Erzählt werden drei verschiedene Zeitebenen – Katherine als Jugendliche mit ihrer Freundin Alice, dann die Zeit vor der Ermordung der kleinen Schwester Rachel und schließlich Katherine als erwachsene Frau, die selbst eine kleine Tochter hat.

So viele Sympathien ich für Katherine hatte, so unsympathisch war mir Alice von Anfang an, und mir war nicht ersichtlich, was die beiden genau zu Freundinnen gemacht hat. Hier hätte ich mir etwas mehr Gestaltung gewünscht. Gestört hat mich auch, dass alle genau wussten, was mit der kleinen Rachel passiert war – lediglich der Leser tappt lange im Dunkeln. Doch ab der Mitte des Buches wird es plötzlich spannend, und ich konnte den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn ich das Geheimnis um Alice erahnen konnte, war ich doch neugierig, wie es nun letztendlich ausgeht.

„Die Wahrheit über Alice“ handelt von Wahrheit und Lüge, Freundschaft und Hass und letztlich darum, zu was gekränkte Menschen fähig sind, wie grausam und verletzend sie handeln können.

Ein durchaus zu empfehlender, spannender und nachdenklich stimmender Roman!

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