Franz Josef Görtz – „Fabelhaft! Aber falsch!“ – Marcel Reich-Ranicki in Anekdoten

  

Verlag: Dumont-Verlag

Umschlagabbildung: © dpa - Fotoreport

ISBN-13: 978-3-832-19595-3

Seiten: 141 Seiten

Erschienen: 24. September 2013

Gelesen: 5/2015

  

Buchrückentext

„Die besten Bonmots und Anekdoten des berühmtesten Literaturkritikers Deutschlands.“

 

Meine Meinung

Marcel Reich-Ranicki kenne ich noch aus den Sendungen „Das literarische Quartett“, und ich fand die Diskussionen immer sehr interessant und auch unterhaltsam. Das lag natürlich vor allem an der provokanten, zum Teil aber auch polemischen Art des bekannten Literaturkritikers. Es hatte schon großen Unterhaltungswert, wenn er sich mit Sigrid Löffler und Hellmuth Karasek über Literatur gestritten hat, und genau so habe ich mir diese Anekdoten-Sammlung vorgestellt: Unterhaltsam und zum Schmunzeln.

Doch wird Marcel Reich-Ranicki hier leider in einem sehr schlechten Licht präsentiert – man könnte ihn für einen unhöflichen und arroganten Menschen halten, der sich ausschließlich anmaßend und selbstsüchtig gegenüber anderen verhält – und die Anekdoten sind längst nicht so amüsant wie gedacht. Vielleicht liegt es aber auch am trockenen Stil des Verfassers, dass ich beim Lesen einfach nicht den Geist und den (wenn auch sehr eigenen Charme) Marcel Reich-Ranickis spüren konnte. Leider wirken die kleinen Geschichten, die oft nur wenige Sätze lang sind, immer nur wie eine Aneinanderreihung von Beschreibungen – wer sich mit wem getroffen hat und was gesagt wurde. Sehr trocken und gefühllos - und für mich einfach nicht gut umgesetzt.

Ich gebe zu, dass ich die zweite Hälfte der Anekdoten nur noch überflogen habe, aber auch hier habe ich weder im Stil noch am Inhalt eine Änderung bemerkt. Auch der Versuch, die Geschichtchen thematisch zusammenzufassen, ist aus meiner Sicht nicht gelungen – denn ich habe kaum einen Zusammenhang zu den Kapitelüberschriften finden können.

Schade – mir hat das Buch leider gar nicht gefallen – zu trocken und gefühllos werden kleine Geschichten erzählt, die aber der Schlagfertigkeit und der Eloquenz des Literaturkritikers in keinster Weise gerecht werden.

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