Mary Hooper - Velvet

Historischer Jugendroman

 

Verlag: Bloomsbury-Verlag

Umschlaggestaltung: Rothfos & Gabler, Hamburg unter Verwendung des englischen Originaldesigns und einer Fotographie von © Arcangel-images.com

ISBN-13: 978-3-827-05479-1

Seiten: 390 Seiten

Erschienen: 10. September 2011

Preis: 16,90 €

Gelesen: 1/2015

 

Klappentext

„London, 1901. Ein kleines Missgeschick kostet Velvet ihre Anstellung in der Wäscherei. Das junge Mädchen ist verzweifelt. Was kann sie jetzt noch vor einem Leben in der Gosse bewahren? Ein Angebot Madame Savoyas ist ihre Rettung. Als Assistentin der berühmten Spiritistin erhält Velvet Zutritt zur faszinierenden Welt der feinen Gesellschaft, der kostbaren Kleider und des größten Luxus. Alle strömen in den Salon der Spiritistin, um die Stimmen der Toten zu hören. Im Haus ihrer großzügigen Dienstherrin fühlt Velvet sich wohl. Das liegt nicht zuletzt an George, dem charmanten Gehilfen Madame Savoyas. Doch allmählich keimt in Velvet der Verdacht auf, dass irgendwer ein falsches Spiel treibt…“

 

Meine Meinung

Bisher mochte ich fast alle Bücher von Mary Hooper, die ja eigentlich historische Kinder- und Jugendbücher schreibt, die mir aber als Erwachsene ebenfalls sehr gut gefallen haben. „Velvet“ konnte mich jetzt nicht gänzlich überzeugen, ich habe mich für diese Geschichte einfach schon zu alt gefühlt - für Kinder finde ich sie jedoch sehr gelungen und würde das Buch auf jeden Fall empfehlen!

Wieder entführt uns Mary Hooper ins viktorianische London. Die junge Velvet findet eine Anstellung bei einer Spiritistin, die mit allerlei Tricks den Leuten weismacht, mit Geistern Kontakt aufzunehmen und mit ihnen zu kommunizieren. Anfangs glaubt Velvet alles, was sie dort erlebt, doch im Laufe der Geschichte kommen auch bei ihr Zweifel auf.

Das Buch liest sich sehr leicht und locker und hat einen kindgerechten Schreibstil. Wie schon in anderen Büchern der Autorin bekommt man auch hier interessante Einblicke in das historische London – dass der Spiritismus zum Beispiel im frühen 20. Jahrhundert so modern war und auch Berühmtheiten wie Sir Arthur Conan Doyle regelmäßig zu spiritistischen Sitzungen auftauchten, war mir so nicht bekannt. Im Anhang gibt die Autorin noch weitere Informationen zum Thema Spiritismus, die Tricks, die angewandt wurden aber auch zum Thema Babyfarmen und zur Stellung der Frau in der Gesellschaft. Die Informationen sind zwar nicht neu, aber – gerade wenn man noch nicht viele historische Romane gelesen hat - interessant und aufschlussreich.

Die Geschichte selbst ist sehr nett zu lesen, dabei aber auch sehr vorhersehbar. Velvet mochte ich total gerne, sie ist ein entzückendes Mädchen, das versucht, ihren Weg zu gehen und dabei natürlich auch in die eine oder andere Falle tappt. Natürlich versucht sie auf eigene Faust, das Geheimnis um ihre Chefin Madame Savoya zu lösen und gerät dabei auch prompt in Gefahr. Zum Glück aber hat sie gute Freunde, die sie retten und das Ganze letztlich zu einem guten Ende führen. Die Charaktere sind eher oberflächlich gestaltet und erfüllen leider das eine oder andere Klischee, dennoch aber habe ich gerade Velvet sehr gemocht, genauso wie ihre Freunde Lizzie und Charlie.

Zwar ist die Geschichte vorhersehbar, dennoch aber hat es Freude gemacht, sie zu lesen. Der gewünschte Grusel hat bei mir leider nicht funktioniert, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder ab 10 Jahren manche Szenen unheimlich finden und sich dabei auch tatsächlich gruseln. Man merkt diesem Buch einfach an, dass es eher ein Kinderbuch als ein All-Age-Roman ist, so dass ich es für die Zielgruppe auf jeden Fall empfehlen würde.

 

Mein Fazit

Ein schöne Geschichte, die im viktorianischen London spielt und interessante Einblicke in die Welt der Spiritisten und Geisterbeschwörer liefert. Als Kinderbuch finde ich die Geschichte sehr gelungen und ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder ab 10 Jahren die Geschichte um Velvet spannend und gruselig finden. Als einen All-Age-Roman würde ich das Buch dagegen nicht bezeichnen, denn dafür ist die Geschichte zu einfach geschrieben und auch zu linear und schlicht konstruiert.  

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