Amanda Stevens – Die Verlassenen
Gruselthriller
Verlag: Bastei Lübbe
Titelgestaltung: Manuela Städele
Titelbild: © Trevillion Picture Library
ISBN: 978-3-838-74765-1
Seiten: ca. 88 Seiten
Erschienen: 16. August 2013
Gelesen: 11/2014
Zum Inhalt
Ree Hutchins ist Praktikantin in einer psychiatrischen Klinik und kümmert sich liebevoll um die schon sehr alte Violet Tisdale. Als diese plötzlich stirbt und Ree den Klinikleiter Dr. Farrante informieren soll, wird sie Zeuge eines unangenehmen Gesprächs: Dr. Farrante wird erpresst und scheint die liebe Violet Tisdale in völliger Gesundheit ihr ganzes Leben in der Klinik eingesperrt zu haben. Was verbirgt der charismatische Klinikleiter und warum fühlt Ree sich in den letzten Tagen ständig beobachtet und verfolgt?
Meine Meinung
Die Idee der Geschichte war wirklich gut und mit mehr Seiten hätte hieraus auch ein gruseliger Thriller entstehen können – so aber wirkte die Geschichte unfertig, wie noch nicht zu Ende gestaltet, wie eine Geschichte, in der es zwar die Schlüsselszenen gibt, der aber noch Ausschmückungen fehlen.
Dabei liest sich das Buch sehr gut, der Schreibstil ist angenehm, an manchen Stellen waren mir nur die Dialoge zu dominant. Ich habe mich beim Lesen auch ein bisschen gegruselt, fand es vor allem gut, dass hier eher auf klassische Gruselelemente wie kalte Luftzüge und das Gefühl des „Verfolgtwerdens“ zurückgegriffen wurde, dafür auf blutige Horrorszenen verzichtet wurde.
Auch die Charaktere sind in ihren Grundzügen gut gestaltet, bleiben aber wegen der Kürze des Buches einfach zu blass. Ich hätte sie gerne näher kennengelernt, auch mehr über die Umstände der psychiatrischen Klinik, die Machenschaften des Dr. Farrante und auch des Geisterforschers erfahren.
So war das Buch zwar nett zu lesen, aber mehr leider auch nicht. Mit mehr Seiten, auf denen man zusätzliche Hintergrundinformationen erhält, die Charaktere näher kennenlernt und sich die Geschichte einfach langsam entwickelt, hätte das Buch durchaus Potential für einen spannenden und gruseligen Thriller gehabt – so bin ich leider etwas enttäuscht.