Janine Boissard – Die Schlüssel zum Paradies

Gegenwartsliteratur

 

Verlag: Paul Zolnay Verlag

Umschlag und Einband: Bine Cordes

ISBN: 3-552-03801-9

Seiten: 248 Seiten

Erschienen: 20. März 1986

Preis: vergriffen

Gelesen: 3/2014

 

Buchrückentext

„Jeder besitzt die Schlüssel zum Paradies – er braucht bloß herauszufinden, welcher davon sperrt, und vor allem: wo dieses Paradies liegt. Wie ein junges Mädchen das ihre sucht und findet, schildert Janine Boissard in ihrem neuesten Roman.“

 

Meine Meinung

Lange liegt dieses Buch schon auf meinem Stapel ungelesener Bücher und der Klappentext klang auch vielversprechend. Leider bin ich jedoch schlecht in das Buch hineingekommen, ich fühlte mich wie rein geschmissen in eine Geschichte. Die Charaktere werden nicht vorgestellt oder eingeführt, sie sind einfach da mit ihren Eigenheiten und Macken und ich habe etwas gebraucht, mich in die Familie einzufinden.

Das liegt aber wohl daran, dass dieses Buch der 6. Teil einer Reihe ist, eine Familiengeschichte, bei der in jedem Band ein anderes Familienmitglied als Protagonist auftritt. Schade, dass dies nicht irgendwo im Buch vermerkt ist und noch trauriger, dass wohl nicht alle Bände ins Deutsche übersetzt wurden.

Dabei liest sich die Geschichte wirklich gut, der Schreibstil ist angenehm und die Charaktere vielschichtig. In diesem Buch geht es um die 18-jährige Cécile, die nach dem Tod ihres Vaters zunächst in ein Loch fällt und sich wie entwurzelt fühlt. Doch sie läuft vor sich und ihren Problemen davor, kümmert sich zunächst um die Sorgen anderer, bevor sie erkennt, dass das nicht der Schlüssel zu ihrem eigenen Paradies ist.

Die Stimmung im Buch ist melancholisch und traurig, was aber zur Situation nach dem plötzlichen Tod des Vaters passt, letztlich auch zur Situation Céciles, die auf der Suche ist nach sich selbst und dabei den einen oder anderen Umweg geht. Und obwohl das Buch nur ein sehr dünnes ist, passiert doch eine ganze Menge – viele verschiedene Handlungsstränge, die sich im Laufe des Romans alle lösen und auch Cécile findet am Ende endlich zu sich und lernt, zu ihrer Person zu stehen. Und dennoch bleibt das Ende auch ein wenig offen, so kann der Leser seinen eigenen Gedanken nachgehen.

Vielleicht hätte mir der Roman besser gefallen, wenn ich die Vorgänger auch gelesen hätte, so fühlte ich mich wie ein Außenseiter, der nicht in der Geschichte drin ist, sondern alles von außen betrachtet.

 

Mein Fazit

Dies ist der 6. Teil einer Familiengeschichte, nur leider wusste ich das zu Beginn des Lesens nicht und fühlt mich daher in die Geschichte rein geschmissen und ein wenig verloren. Dennoch ist dies ein interessantes Buch mit einem angenehm zu lesenden Schreibstil und einer Protagonistin, die zwar sympathisch ist, die ich aber manchmal schütteln wollte, dass sie endlich ihren eigenen Weg geht. Von meiner Seite 3 Sterne.

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