Richard Mason – Die geheimen Talente des Piet Barol

Historischer Roman

 

Verlag: C. Bertelsmann

Umschlag: semper smile, München

ISBN-13: 978-3-570-10136-0

Seiten: 318 Seiten

Erschienen: 11. März 2013

Preis: 19,99 €

Gelesen: 12/2014

 

Buchrückentext

„Piet Barol kommt 1907 als Hauslehrer nach Amsterdam. Mittellos, aber gesegnet mit außergewöhnlich gutem Aussehen, scharfem Verstand und unwiderstehlichem Charme erobert er die Familie des reichen Hoteliers Vermeulen-Sickerts im Sturm. Vor allem Jacobina, die Frau des Hausherrn, entdeckt schon bald Piets Talente der besonderen Art. Sein eigentliches Ziel aber ist es, in Amerika sein Glück zu machen – und das stellt den ehrgeizigen jungen Mann vor manche unerwartete Herausforderung.“

 

Meine Meinung

Dieses Buch habe ich aufgrund einer persönlichen Empfehlung gelesen – ein wunderschönes Cover, eine Geschichte, die Anfang des 20. Jahrhunderts spielt und die durchaus interessant klang. Doch leider hat mich dieses Buch sehr enttäuscht.

Schon den Einstieg fand ich schwierig, denn der Schreibstil ist erst mal gewöhnungsbedürftig. Er wirkte auf mich gestelzt und umständlich, mit langen Sätzen, die oft verschachtelt sind und damit das Lesen nicht immer angenehm machen. Auf den zweiten Blick aber passt der Schreibstil zur Geschichte und vor allem zum Protagonisten Piet Barol. Er ist zwar gut gezeichnet, mir aber leider durch und durch unsympathisch. Er ist affektiert und arrogant, bisweilen hochnäsig und zu sehr von sich überzeugt. Ich konnte eigentlich keine seiner Handlungen nachvollziehen, und das macht es natürlich schwierig, sich in eine Geschichte reinfallen zu lassen.

Zwar geht es in dem Buch tatsächlich um das, was Piet Barol, der Hauslehrer, tut, doch lernt man dabei weniger Amsterdam Anfang des 20. Jahrhunderts kennen oder die Gewohnheiten einer höhergestellten niederländischen Familie, eher begleitet man Piet auf eine – um es positiv zu formulieren – erotische Reise, denn keiner – und damit meine ich Damen und Herren – ist vor ihm sicher und nichts lässt er anbrennen. Mir haben die vor allem am Anfang und am Ende des Buches häufig auftretenden erotischen Szenen leider gar nicht gefallen, denn ich fand sie nicht erotisch, sondern eher billig und vulgär. Bei mir hat es beim Lesen nicht geprickelt, ich war eher abgestoßen und habe daher dann auch diese Szenen meist nur noch überflogen. Die eigentliche Geschichte, dass nämlich Piet als Hauslehrer den vermutlich zwanghaften Egbert unterrichten soll und ihn aus seiner Isolation herausführen soll, die sich daraus ergibt, dass Egbert das Haus nicht verlassen will bzw. kann – diese Geschichte kommt für mich leider viel zu kurz und geht neben den amourösen Geschichtchen unter.

Ich denke, man sollte wissen, dass es in diesem Buch vor allem um körperliche Bedürfnisse und deren Befriedigung geht, dann ist man vielleicht nicht enttäuscht, wenn man keinen klassischen historischen Roman erhält. Ich auf jeden Fall war enttäuscht, weil ich mir etwas ganz anderes erhofft hatte. Den wohl noch folgenden zweiten Band um Piet Barol werde ich sicherlich nicht lesen, wenn man sich aber auf ein amouröses Buch einlassen will, ist Piet Barol aus diesem Roman vielleicht ein interessanter Protagonist.

Hier findest du mich auch:

Abo per E-Mail: