Claudia Kern – Pestmasken

(auch unter „Die Nonne und der Tod“ im Blanvalet-Verlag erhältlich)

Historischer Roman

 

Verlag: Weltbild

Umschlaggestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Umschlagabbildung: akg-images, München /FinePic®, München

ISBN-13: 978-3-863-65117-6

Seiten: 448 Seiten

Erschienen: 2012

Preis: vergriffen

Gelesen: 12/2014

 

Zum Inhalt

1348: In einem kleinen Dorf in der Nähe von Köln lebt die junge Kaitlin mit ihrer Mutter. Ihren Vater kennt sie nicht, weiß nur, dass er ein mächtiger Mann ist, der die Mutter finanziell unterstützt, um Kaitlin eine gute Ausbildung zukommen zu lassen. Eigentlich soll sie in eine gutgestellte Familie einheiraten und so ein besseres Leben führen können. Als jedoch die Pest in dem Dorf ausbricht, werden Kaitlin und ihre Mutter der Hexerei bezichtigt und ihr Haus niedergebrannt. Doch Kaitlin kann fliehen und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, doch der will sie nicht empfangen und lässt sie einem Kloster beitreten. Doch Kaitlin merkt bald, dass dies nicht ihr Weg ist. 

 

Meine Meinung

Den Klappentext sollte man meiner Meinung nach nicht lesen, denn es wird viel zu viel verraten und im Buch zu weit vorgegriffen. Ich habe mich dadurch beim Lesen ständig gefragt, wann denn nun die eigentliche Geschichte losgeht – irgendwann habe ich mich aber entschlossen, den Klappentext zu vergessen und die Geschichte – wie sie ist – zu genießen. Und das war auch gut so.

Es ist ein schöner Roman, der im 14. Jahrhundert in Rheinland spielt und bei dem man eine ganze Menge über das mittelalterliche Dorfleben lernt, aber auch über das strenge und karge Klosterleben und die wütende Pest. Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr interessant, im Mittelteil hatte das Buch leider einige Längen, um dann aber im letzten Drittel noch mal richtig Fahrt aufzunehmen.

Die Protagonistin Keitlin war mir von Anfang an sympathisch, sie ist eine liebenswerte junge Frau, der das Leben hart mitspielt, die sich aber so leicht nicht unterkriegen lässt. Auch in eigener Not hilft sie noch anderen und hat das Herz einfach am richtigen Fleck. Vielleicht erscheint sie manches Mal ein bisschen zu gut, dennoch aber mochte ich sie und habe sie in der Geschichte gerne begleitet. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet, toll fand ich sie vor allem aber in ihrem jeweiligen Kontext – zum Beispiel die Nonnen im Kloster oder die Schmuggler und Gaukler unter Ihresgleichen.

Das Buch liest sich sehr angenehm durch einen eingängigen Schreibstil. Verschiedene Orte sind wirklich toll beschrieben, ohne dass es dabei langweilig wird, hier fand ich vor allem das Dorf- und auch das Klosterleben sehr interessant und hatte beim Lesen alles vor Augen. Geschrieben ist die Geschichte aus Sicht Kaitlins in Ich-Form, dadurch habe ich mich nochmal mehr in ihre Lage versetzen können – auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer verstehen konnte.

Der Mittelteil hatte dagegen für mich einige Längen – nicht, weil so viel beschrieben wird, sondern weil einfach nicht viel passiert und die Handlung ein wenig ins Stocken gerät. In der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte aber wieder richtig Fahrt auf und macht so einiges wieder wett.

 

Mein Fazit

Ein unterhaltsamer historischer Roman, der zu Zeiten der Pest spielt, aber auch andere mittelalterliche Szenen, wie das dörfliche Leben oder auch das Klosterleben, beleuchtet. Als Einstieg in das historische Genre finde ich das Buch sehr gelungen, mich konnte es leider erst in der zweiten Hälfte richtig packen. Dabei liest es sich gut und flüssig und die Protagonistin war mir sehr sympathisch. Wer nach weiteren Büchern der Autorin schaut, sollte wissen, dass „Pestmasken“ auch unter dem Titel „Die Nonne und der Tod“ verfügbar ist und dass es sich hierbei um die gleiche Geschichte handelt. Sollte die Autorin – die eigentlich mehr im Genre Science Fiction und Horror schreibt – erneut einen historischen Roman veröffentlichen, werde ich mir den sicherlich auch wieder anschauen. 

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