Lucy Clarke – Die Landkarte der Liebe

Gegenwartsliteratur

 

Verlag: Piper-Verlag

Umschlaggestaltung: Johannes Wiebel, punchdesign, München 

Umschlagmotiv: Johannes Wiebel/punchdesign unter Verwendung von Motiven von shutterstock und Shuwal/Leuchtspur.at/photocase.com

Seiten: 352 Seiten

Erschienen: 9. Oktober 2012

Preis: 9,99 €

Buchrückentext

„Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwester zu lüften: ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer in das Leben ihrer Schwester ein und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe.“

 

Meine Meinung

Als Katie von dem Tod ihrer 4 Jahre jüngeren Schwester Mia erfährt, bricht eine Welt zusammen. Denn in letzter Zeit waren sie sich immer häufiger uneins und noch vor dem Freitod Mias kam es zu einem heftigen Streit. Doch hat sich Mia wirklich selbst das Leben genommen oder war der Sturz von der Klippe doch ein tragischer Unfall? Um das herauszufinden macht sich Katie auf den Weg, immer dem Reisetagebuch ihrer verstorbenen Schwester hinterher.

Die Geschichte hat mich sehr bewegt und gerührt, denn ich war mit dabei, war mittendrin auf den Spuren von Mia. Das liegt sicherlich an dem angenehmen und flüssigen Schreibstil der Autorin Lucy Clarke, zum anderen aber auch an den schönen Landschaftsbeschreibungen, die nicht übermäßig häufig, aber genau an den richtigen Stellen auftauchten. Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt, immer abwechselnd wird aus der Sicht Katies und Mias berichtet, das so geschickt, dass nichts doppelt erscheint oder gar langatmig wirkt, sondern vielmehr neugierig macht, wie es weitergeht.

Katie ist mir sehr sympathisch, macht sie doch auf ihrer Reise eine interessante Entwicklung durch: war sie anfangs eher sorgfältig, strukturiert und organisiert, wird sie im Laufe der Geschichte in manchen Dingen ihrer Schwester immer ähnlicher. Mia ist für mich eine tragische Person, jung und auf der Suche nach sich selbst, stößt sie zunehmend an ihre Grenzen. Obwohl sie von vielen Menschen umgeben ist, vermag ihr keiner so richtig zu helfen, ganz im Gegenteil, immer tiefer gerät sie in einen Strudel aus Verletzung Zweifel.

Auch die Nebencharaktere sind interessant, sie sind ebenso gut herausgearbeitet wie die Protagonisten, bringen die Geschichte voran und nehmen einen wichtigen Raum in der Geschichte ein.

Das Ende des Buches löst dann alle Rätsel und Geheimnisse auf, und auch wenn es kein Happy-End ist, bin ich doch zufrieden und schlage mit einem tiefen Seufzen das Buch zu. Einzig ein Kritikpunkt bleibt: der Titel des Buches und das Cover, beides zusammen vermittelt eher den Eindruck eines Liebesromans – dabei handelt es sich doch eher um eine anrührende Geschichte zweier Schwester, die unterschiedlicher nicht sein können und die zeigt, wie nah Liebe und Hass beinander liegen…

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