Jerome D. Salinger – Der Fänger im Roggen

Gegenwartsliteratur

 

Radio Lesung für den WDR

Sprecher: Alexander Khuon

2 CDs, 113 Minuten

 

Meine Meinung

Der 16jährige Holden Caulfield ist zum wiederholten Male wegen schlechter Noten von der Schule geflogen. Nach Hause will er aus Angst vor der Reaktion seiner Eltern nicht, also irrt er drei Tage durch Manhattan. Er trifft auf verschiedene Menschen und beginnt, sich selbst und die Gesellschaft zu reflektieren. Holden kann die hier geltenden Normen einfach nicht akzeptieren und will sie so nicht annehmen, so plant er, das Land zu verlassen. Nur seine kleine geliebte Schwester ist eingeweiht, doch sie will ihn einfach nicht gehen lassen.

Ein Klassiker, den ich bisher nicht gelesen habe und es jetzt endlich nachholen wollte. Doch irgendwie kam ich mit dem Schreibstil und der jugendlichen Sprache einfach nicht klar und damit auch nicht in die Geschichte rein. Da fiel mir diese Radio-Lesung für den WDR in die Finger – und jetzt endlich konnte ich mich auch begeistern für Holden Caulfields Gedanken über sich und die Gesellschaft.

Die Themen des Buches sind nach wie vor aktuell: die Gesellschaft mit ihren Regeln, die Probleme eines Heranwachsenden, seinen Platz in eben dieser zu finden, zu lernen, nicht wegzulaufen, sondern sich seiner Verantwortung zu stellen – genau dies sind die Dinge, die Holden beschäftigen. In schnodderigem Plauderton sinniert er über sich und die Welt, Alexander Khuon als Sprecher kann man dabei wirklich gut folgen. Holdens seelischer Schmerz ist geradezu spürbar, seine Ängste und Not wirklich greifbar. Zum Glück findet er Liebe und Zuneigung bei seiner kleinen Schwester, die mit ihrer noch kindlichen Naivität und Liebe zu ihrem Bruder mehr erreichen kann, als Eltern, Lehrer oder Freunde.

Eine wirklich lehrreiche Geschichte, die mich angesprochen hat und die auf jeden Fall lohnt, gelesen oder gehört zu werden.

Hier findest du mich auch:

Abo per E-Mail: