Rowan Coleman – Einfach unvergesslich

Gegenwartsliteratur

 

Verlag: Piper-Verlag

Umschlaggestaltung:  FAVORITBUERO, München

Umschlagabbildung: Vasilyevy Larisa, Morphart Creation /shutterstock

ISBN-13: 978-3-492-06001-1

Seiten: 411 Seiten

Erschienen: 11. August 2014

Originaltitel: „The Memory Book“

Übersetzer: Marieke Heimburger

  

Buchrückentext

„Der Name deiner erstgeborenen Tochter. Das Gesicht deines Mannes. Dein Alter. Deine Adresse. Was wäre, wenn du dich an all diese Dinge nicht mehr erinnern könntest? Was wäre, wenn es kein Gestern mehr gäbe, sondern nur noch den Zauber einzelner Augenblicke?“

 

Meine Meinung

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn es behandelt ja doch ein sehr schwieriges Thema – und es ist sicherlich nicht leicht, das Thema Demenz in einen trotzdem unterhaltsamen Roman zu packen. Aber das ist der Autorin tatsächlich gelungen.

Die Geschichte um die gut 40-jährige Claire, bei der eine Alzheimer-Erkrankung festgestellt wird, die zudem auch noch rasch fortschreitet, ist wirklich wundervoll und sehr berührend. Es ist eine Geschichte, die eine große Bandbreite an Gefühlen bietet: Verzweiflung, Verlust und Trauer kommen genauso vor wie Hoffnung, Liebe und Humor. Und all das spürt der Leser auch, als ob er Teil der Geschichte wäre. Es gibt Situationen, da könnte man weinen, weil sie tragisch sind und Menschen verletzt werden, die eigentlich nur Gutes wollen, dann aber wieder gibt es auch Situationen, die einen schmunzeln lassen und bei denen man innerlich Glück verspürt.

Es kommen gar nicht viele Personen in der Geschichte vor, die aber sind alle wunderbar gezeichnet und jeden von ihnen habe ich auf seine Weise in mein Herz geschlossen – egal ob es die verzweifelte und der Situation nicht gewachsenen Mutter von Claire ist, Claire selber, bei der zwischendurch immer mal wieder ihr altes Ich durchblitzt, das direkt, fröhlich und humorvoll ist oder aber ihr Ehemann Greg, der eine sehr tragische Rolle einnimmt und dennoch versucht, das Beste aus der Situation zu machen.

Das Buch ist aus Sicht Claires geschrieben, die das Fortschreiten ihrer Erkrankung spürt und immer wieder versucht, sich dagegen zu stellen – nur leider meist vergebens. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und habe ihre Verzweiflung richtig spüren können – ich habe mit ihr gelitten und fand diese Erzählperspektive sehr interessant, liefert sie doch einen Eindruck, wie sich die Welt für eine Demenzkranke anfühlt. Dazu kommt noch der wundervoll Schreibstil der Autorin, der sich nicht nur gut lesen lässt, sondern trotz der Schwere des Themas sehr lebendig und locker wirkt und damit eine wunderbare Atmosphäre schafft.

Immer wieder eingeschoben zwischen die Kapitel sind Ausschnitte aus dem Erinnerungsbuch Claires, in das nicht nur sie Erinnerungen schreibt, sondern auch ihre Familie – und so bekommt der Leser auch Gedanken und Gefühle der anderen Beteiligten sowie Rückblicke in die Vergangenheit von Claire.

Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen – sie hat mir einfach mal einen anderen Blick auf die Krankheit Demenz gezeigt, hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht und mir tolle Lesestunden mit wunderbaren Charakteren geschenkt – kurzum: ich bin abgetaucht in eine andere Welt. Einen Stern ziehe ich nur ab, weil ich doch etwas Probleme hatte, in die Geschichte reinzukommen, daher 4/5 Sternen.

 

Mein Fazit

Eine tolle Geschichte, in der die Demenzerkrankung einer gut 40-jährigen Frau das Thema ist -  obwohl man meinen könnte, dass es sich hierbei um schwere Kost handelt, ist die Geschichte leicht und locker, bringt den Leser zum Lachen, aber auch zum Weinen und berührt, weil man sich ihrer Magie nicht entziehen kann. Ich habe die sympathischen Charaktere gerne begleitet und gebe dem Buch 4/5 Sternen – einen Stern ziehe ich nur ab, weil ich doch etwas gebraucht habe, um in die Geschichte reinzufinden, dann aber hat es mich richtig gepackt.

 

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