Julie Leuze – Der Duft von Hibiskus

Historischer Liebesroman

 

Verlag: Goldmann-Verlag

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagfoto: © FinePic®, München

ISBN-13: 978-3-442-47646-6

Seiten: 413 Seiten

Erschienen: 18. März 2013

Gelesen: 7/2015

 

Zum Inhalt

1858 – Die deutsche Apothekertochter Emma verschlägt es nach Streitigkeiten in der Familie nach Australien, wo sie als Pflanzenzeichnerin für den Botaniker Oskar Crusius arbeiten soll. Im australischen Busch lebt Emma richtig auf, und trotzdem kann sie die neu gewonnene Freiheit nicht genießen. Denn in ihrer Vergangenheit, ist etwas Schreckliches geschehen – nur kann sich Emma nicht daran erinnern, was…

 

Meine Meinung

Schon häufiger bin ich über den Namen der Autorin Julie Leuze gestolpert und wollte jetzt unbedingt mal ein Buch von ihr lesen. Als mir dann dieser historische Roman in die Hände gefallen ist und mich Cover und Klappentext angesprochen haben, habe ich nicht gezögert und zugelangt. Erwartet habe ich einen historischen Liebesroman vor einer wunderschönen Kulisse – und genau das habe ich auch bekommen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, lässt sich flüssig lesen und hat vor meinen Augen tolle Bilder entstehen lassen. Obwohl sich die Autorin nicht in langen Beschreibungen verliert, vermittelt sie doch sehr anschaulich die fantastische Kulisse Australiens, die Farbenpracht des Regenwaldes mitsamt seiner Flora und Fauna und nicht zuletzt die manchmal mystische Atmosphäre im Dorf der Aborigines. Mir hat diese Kulisse sehr gut gefallen und ich hatte beim Lesen stets farbenfrohe Bilder vor Augen und Geräusche des Regenwaldes in den Ohren.

Die Protagonistin Emma habe ich gleich zu Beginn in mein Herz geschlossen – zunächst, weil sie mir einfach leid getan hat, wie sie verzweifelt versucht, ihr Leben zu arrangieren, obwohl doch etwas Schreckliches geschehen zu sein scheint, an das sie sich aber nicht mehr erinnern kann, dann aber, weil mir ihre forsche Art gefallen hat und sie sich nicht so schnell unterkriegen lässt – das ist für die Mitte des 19. Jahrhunderts, die Zeit , in der der Roman spielt, sicher nicht üblich bei Frauen. Die anderen Charaktere sind vielleicht etwas sehr klischeehaft geraten, da gibt es den Draufgänger, den Mitläufer, den Attraktiven, aber Zurückhaltenden, dennoch aber hat es Spaß gemacht, diese bunte Forschertruppe in den Regenwald zu begleiten.

Sicherlich ist die Geschichte sehr vorhersehbar, dennoch aber war sie fesselnd, weil immer wieder etwas passiert und zu keinem Zeitpunkt Langeweile auftritt. Interessant fand ich vor allem auch die gedanklichen Rückblicke Emmas in die Zeit vor der Expedition, mit denen sie versucht, ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, durch die der Leser aber auch in kleinen Portionen erfährt, was sich eigentlich in Emmas Zuhause zugetragen hat. Langweilig ist es zu keinem Zeitpunkt geworden, ganz im Gegenteil – die Seiten sind rasch davongeflogen. Lediglich im letzten Drittel fand ich die Geschichte dann doch etwas kitschig und zu dick aufgetragen, deshalb ziehe ich auch einen Stern ab. Meine Lesefreude hat das aber nicht getrübt, und ich bin gespannt, wie es mit Emma weitergehen wird – denn ein zweiter Band um die selbstbewusste Emma ist bereits erschienen.    

 

Mein Fazit

Ein farbgewaltiger historischer Liebesroman vor der wundervollen Kulisse Australiens – sicherlich mit vorhersehbarem Verlauf, dennoch aber hat mir das Buch schöne Lesestunden geschenkt, mich in eine andere Zeit und vor allem an einen beeindruckenden Ort entführt. Ich habe die sympathische Protagonistin gerne begleitet, nur das letzte Drittel war mir dann doch ein wenig zu kitschig und dick aufgetragen. Trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter – zum Abtauchen und Versinken genau das Richtige. 4/5 Sternen.

  

Reihenfolge

1. Der Duft von Hibiskus

2. Der Ruf des Kookaburra

 

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